Italien
Eine von Ipsos im Jahr 2022 durchgeführte Studie für Confida, den italienischen Verband für Verkaufsautomaten, bestätigt den Wachstumstrend des Vending-Bereichs mit einem Umsatzanstieg von 10 % im Vergleich zu 2021 auf insgesamt 1,5 Milliarden Euro. Dies sind bedeutende Zahlen, die die Erholung des Sektors bestätigen, der während der Pandemie schwer getroffen wurde. Dennoch ist er immer noch weit von den Werten des Jahres 2019 entfernt (-16 % Umsatz, -19,2 % Konsum).[1]
Im Jahr 2022 tranken die Italiener fast 2,3 Milliarden Tassen Kaffee aus Automaten (+1,03%), was 57 % des Gesamtkonsums in diesem Sektor ausmacht. Diese Zahl bestätigt, dass Kaffee das beliebteste Getränk in Büros, Universitäten und anderen Orten ist, an denen solche bequemen und praktischen Automaten vorhanden sind. Italien ist in der Herstellung und im Export von Verkaufsautomaten führend, wobei 70 % der in unserem Land hergestellten Automaten ins Ausland exportiert werden.
Neben dem traditionellen Kaffee haben die Italiener zwischen 2021 und 2022 auch ihren Konsum von Ginseng (+13%), Tee (+2,65%) und heißer Schokolade (+2,73%) auf Kosten des Gerstenkaffees (der stattdessen -2,11% verlor) gesteigert. Im Jahr 2022 führte die Rekordhitze im Sommer zu einem Anstieg des Verkaufs von Kaltgetränken (+11,9%) und Eis (+18,51%). Dies gilt insbesondere für Fruchtgetränke (+33%) und Energy-Drinks (+26,5%), obwohl stilles Wasser nach wie vor das am meisten konsumierte Getränk ist (über 392 Millionen konsumierte Getränke, +11,8%).
Snacks haben von der Wiedereröffnung der Schulen profitiert, wobei der Trend von herzhaften Snacks (+22,3%) und Schokoladensnacks (+22,27%) angeführt wird. Confida betont außerdem “einen Aufschwung bei Müsliriegeln (+15,8 %), getrockneten und dehydrierten Früchten (+16,6 %) und bei den Frischprodukten, den Käse-Snacks (+14,12 %)”.
Die Branche setzt sich weiterhin für nachhaltige Innovation ein, wie die zahlreichen Projekte zeigen, die ins Leben gerufen wurden, darunter RiVending für die Rückgewinnung und das Recycling von Plastikbechern und -flaschen bei Verkaufsautomaten.[2]
Deutschland
Die Zahl der in Deutschland betriebenen Getränke- und Verpflegungsautomaten beträgt nach brancheninternen Schätzungen über 612.900 Automaten. Der Gesamtumsatz beim Verkauf von Getränken und Snacks aus Vending-Automaten in Deutschland beläuft sich auf 2,53 Mlliarden Euro. Weit mehr als 80 % der Getränke- und Verpflegungsautomaten stehen nach wie vor in Betrieben und dienen dort der Zwischenverpflegung der Beschäftigten. Ebenfalls eine neue Entwicklung sind sogenannte „Micro-Markets“ – vollautomatische Mini-Supermärkte in Bürogebäuden. Zudem findet man Vending-Automaten im „Public Vending“, d. h. in Schulen, Universitäten, Behörden, Krankenhäusern, auf Bahnhöfen sowie öffentlichen Plätzen und Straßen.
Kaffeebecher – am liebsten der eigene
Heißgetränke werden bereits heute zu 2/3 der konsumierten Getränke im kundeneigenen Gefäß ausgegeben. Heißgetränke-Automaten verfügen über einen Becher-Sensor. Dieser erkennt, wenn ein mitgebrachter Becher eingestellt wird und verhindert die Ausgabe eines Einwegbechers. Überall dort, wo aus hygienischen oder arbeitssicherheitsrechtlichen Aspekten nur eine Einweglösung möglich ist, werden immer mehr Papier- statt Plastikbecher ausgegeben. Über 90 Prozent der ausgegebenen Becher werden gesammelt und dem Wertstoff-Kreislauf zurückgeführt.
Neue Food-Konzepte für den Automaten
Der Trend geht weg von klassischen drei Mahlzeiten hin zu vielen kleinen (gesunden) Snacks, wenn es gerade in den Arbeitsalltag passt. Beispiele für diese Mini-Mahlzeiten sind frische Salate, Suppen oder die hawaiianischen Poke-Bowls. Auch für die schnelle Verpflegung unterwegs gibt es Alternativen zum süßen Teilchen oder dem Schokoriegel, beispielweise: Nüsse, Gemüse-Sticks, Oliven, Beef Jerky usw.[3]
Die Entwicklung des Sektors wird durch einen dem Automaten gewidmeten Themenbereich auf der Intergastra-Messe in Stuttgart bestätigt. Die international anerkannte Fachmesse widmet sich den innovativen und traditionellen Ho.Re.Ca.-Branchen und bezieht Händler aus Mittel- und Süddeutschland sowie aus Österreich und der Schweiz ein. Sie stellt die Innovationen der Branche nicht nur auf der Produktebene vor, sondern auch auf der Ebene der digitalen und modernen Vertriebslösungen, die den angebotenen Service verbessern werden.
[1] https://www.confcommercio.it/-/confida-distributori-automatici
[2] https://www.ilsole24ore.com/art/distributori-automatici-cibi-e-bevande-crescita-10percento-ma-sotto-16percento-pre-covid-AENU1eWD
[3] https://www.bdv-vending.de/branche/