Entwicklung des Weinmarktes in Deutschland

Der italienische Weinmarkt bleibt für die deutschen Verbraucher nach wie vor der attraktivste. Laut Daten des Deutschen Weininstituts (DWI) belegte italienischer Wein im Jahr 2024 mit einem Marktanteil von 18 % den Spitzenplatz in Deutschland, gefolgt von Spanien mit 14 % (-1 % gegenüber dem Vorjahr) und Frankreich mit 11 % (+1 %). Der deutsche Weinmarkt verzeichnete 2024 laut Institut einen Rückgang von 4 % beim Verkaufsvolumen und 5 % beim Umsatz. Besonders stark betroffen sind die lokalen Produzenten, die einen Absatzrückgang von 5 % und einen Umsatzrückgang von 6 % hinnehmen mussten – vor allem aufgrund der Konkurrenz durch Importprodukte, die häufig zu niedrigeren Preisen verkauft werden (4,72 €/l gegenüber 3,72 €/l). In Deutschland haben die importierten Weine die heimische Produktion überholt: 43 % Marktanteil für italienische, spanische und französische Weine gegenüber 41 % für deutsche.

Konsumgewohnheiten: Ebenfalls laut DWI liegt der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch bei 22,2 Litern, mit einem Rückgang von 4 % zwischen 2023 und 2024. Der Rückgang ist auf veränderte Konsumgewohnheiten der deutschen Verbraucher zurückzuführen, die zunehmend auf ihren Alkoholkonsum achten, sowie auf das Wachstum von Produkten mit niedrigem oder keinem Alkoholgehalt, deren Absatz um 86 % gestiegen ist – auch wenn sie lediglich 1,5 % des Marktes ausmachen. Gleichzeitig zeichnen sich zwei gegensätzliche Trends ab: Einerseits sinkt der Konsum, andererseits steigt die Nachfrage nach Qualitäts- und vor allem nachhaltigen Produkten, mit einem wachsenden Interesse an Bio-Weinen.

Zielgruppen: Laut Food Fairs werden 80 % der Käufe von den Babyboomern (geboren 1946–1964) und der Generation X (1965–1980) getätigt. Allerdings ist auch ein wachsendes Interesse bei den Millennials und der Generation Z festzustellen.

Vertriebskanäle: Den Markt dominieren laut DWI die „traditionellen“ Händler mit 64 % des Gesamtumsatzes, davon 37 % Discounter und 27 % Fachgeschäfte sowie Einzelhändler. Der E-Commerce wächst nur langsam mit einem Anteil von 13 %, während 21 % der Verkäufe direkt über die Weingüter erfolgen (stationäre und Online-Wineshops).

Zukunftsaussichten und Empfehlungen:
Trotz des 2024 verzeichneten Konsumrückgangs bleibt Deutschland ein strategischer Markt für den italienischen Weinexport. Italienische Weine sind die meistgefragten unter den Importweinen – ein positives Signal für alle, die ihre Präsenz im Land aufbauen oder stärken möchten. Allerdings erfordern die Veränderungen im Konsumverhalten – hin zu moderatem Konsum, Nachhaltigkeit und No-/Low-Alcohol-Weinen – eine Anpassung des Angebots.