KICK-OFF EVENT: STARTUPS IN THE CULTURAL & CREATIVE INDUSTRIES’ SECTOR BETWEEN GERMANY AND ITALY

Im Rahmen einer neuen Zusammenarbeit zwischen Italien und Deutschland im Bereich der technologischen Innovation und der Digitalisierung fand am 30. Mai 2022 in Mailand die Kick-off-Veranstaltung des Projekts “Start-ups in der Kultur- und Kreativwirtschaft zwischen Deutschland und Italien” statt, die von ITALCAM, der Deutsch-Italienischen Handelskammer München und Stuttgart, und VILLA VIGONI, dem Deutsch-Italienischen Zentrum für Europäischen Dialog, konzipiert wurde. Ziel der Kick-off-Veranstaltung war es, italienische Start-ups in der Kultur- und Kreativwirtschaft auszuwählen, die auf dem deutschen Markt Fuß fassen wollen.

Prof. Michele Trimarchi (Istituto Universitario Architettura Venezia) stellte, ausgehend von dem bekannten Missverständnis über die wirtschaftliche Relevanz/Irrelevanz der Kultur, klar, dass die KKI (Kultur- und Kreativindustrien) nicht als unproduktiver Sektor zu betrachten sind, sondern vielmehr als Ausgangspunkt zeitgenössischer Wertschöpfungsketten, wie z. B. der sozialen Inklusion und der Innovation von Gebieten, die – wenn sie industriell organisiert sind – durchaus in der Lage sind, Gewinne zu erzielen.

Noa Segre, Head of Ecosystem Value Creation Digital Magics, betonte ebenfalls, wie wichtig es für die richtige Bewertung eines Wirtschaftssektors ist, sowohl quantitative als auch qualitative Indikatoren zu verwenden. Dabei erscheint das kulturelle System auch aufgrund seiner positiven Nebeneffekte in Bezug auf Wohlbefinden und Wohlfahrt profitabel und ist nun als industrielles Ökosystem (und nicht als System) erkennbar. Ein Ökosystem, das sich aus mehr als 8 Millionen talentierten Menschen in ganz Europa zusammensetzt, die mit großer Leidenschaft in 1,2 Millionen Unternehmen arbeiten und einen Jahresumsatz von mehr als 477 Milliarden Euro erwirtschaften (fast 4 % des BIP der EU2).

Giorgio Ciron, Leiter des Assolombarda-Startup-Projekts und InnovUp-Direktor, und Francesco Cerruti, Geschäftsführer der Italian Tech Alliance, sprachen anschließend das Problem der fehlenden rechtlichen Anerkennung der KKI in Italien an, das sich negativ auf den Zugang zu Finanzmitteln für innovative Start-ups auswirkt. Sie wiesen auch auf die beträchtliche Lücke zwischen den Investitionen in Start-ups in Deutschland (13 Mrd. EUR) und in Italien (1,2 Mrd. EUR) hin, wodurch Italien bei den Investitionen in diesem Bereich nur an zehnter Stelle unter den Industrieländern liegt.

Die Moderation von Roberta Capozucca, Journalistin für Kunst und Wirtschaft bei Il Sole 24Ore und Kommunikationsbeauftragte von Matera Hub, ermöglichte es den Rednern, auf effektive und anregende Weise miteinander zu interagieren, und machte das Publikum im Saal auch auf den Creative Business Cup Italia aufmerksam, die nationale Ausgabe der gleichnamigen internationalen Veranstaltung, die die Kreativbranche auf nationaler Ebene zusammenbringen und fördern soll.

“Die Bedeutung der Kreativ- und Kulturindustrie zeigt sich nicht nur in ihrem direkten Beitrag zum BIP und zur Beschäftigung, sondern auch in ihrem Innovationspotenzial für andere Wirtschaftssektoren”, betonte Alessandro Marino, Generalsekretär von ITALCAM, zum Abschluss des Runden Tisches, “und aus diesem Grund können diese Start-ups einen wichtigen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit eines Landes leisten, auch indem sie Teil des Fortschritts der Internationalisierung sind.”

Aus diesem Grund hat ITALCAM beschlossen, eine Initiative zu starten, um einige ICC-Start-ups beim Aufbau von Kontakten auf dem deutschen Markt zu unterstützen: In den kommenden Monaten werden die besten 12 unter den italienischen ICC-Start-ups, die sich bewerben, ausgewählt, um am Pitch teilzunehmen, der im November in der italienischen Botschaft in Berlin stattfindet.

Der Pitch bietet den Start-ups nicht nur die Möglichkeit, mit deutschen Geldgebern und möglichen Partnern zusammenzutreffen, sondern auch Mentoring-Sitzungen oder Rechtsberatung zu gewinnen, um ihre Entwicklung auf deutschem Boden zu fördern. #staytuned

Für weitere Informationen:

Letizia Cattaneo – cattaneo@italcam.de

Claudia Nikolai – nikolai@italcam.de